Eigentlich wollte sie gar nicht mehr darüber nachdenken, welcher psychische Defekt sie in diese Lage gebracht hatte.
Wahrscheinlich war es hormonell bedingt. Wie damals als sie mit 27 einen nicht zu verdrängenden Kinderwunsch verspürte, der sie völlig unvorbereitet traf. Nichts was sie dachte, deckte sich mit diesem überwältigenden Urtrieb. So hatte sie auch damals ihren Verstand wallten lassen und einen Abbruch vorgenommen. Sie fühlte sich von ihrem Körper verraten. Verhütung war etwas, was sie nie nötig gehabt hatte.
Jetzt, zu einem Zeitpunkt an dem andere Frauen ihres Alters, sich wieder auf ein unabhängigeres Leben einrichten konnten, wusch sie 3-4 Maschinen Wäsche pro Tag, erledigte den Einkauf und all die anderen Dinge, die Frauen und Mütter so tun. Natürlich hatte sie auch einen nicht gut bezahlten Job, der dafür emotional sehr fordernd war.
Doch keiner hatte sie dazu gezwungen! Sie hatte sich freiwillig entschlossen, diese Familie zu heiraten, doch sie konnte sich nicht erinnern warum. Nahe Verwandte und Freunde waren überrascht, begeistert. Allerdings nur die, die meinten, dass das wahre Glück einer Frau nur an der Seite eines Mannes verbracht werden kann. Andere waren eher schockier darüber, daß eine 43jährige konsequente Verweigerin der Ehe und des Zusammenlebens mit einem Partner,es jetzt doch anging.
(Fortsetzung folgt)
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